Brief an alle, die sich für unsere tolle Rasse interessieren

 

Liebe zukünftige Kromi- Käufer,

reinrassige Kromfohrländerwelpen unter der Aufsicht und Kontrolle des VDH und des RZV der Kromfohrländer gezüchtet fallen nicht vom Himmel. Bevor sie geboren werden, muss so einiges geschehen. Und nach der Geburt geht es weiter!

Ein stolzer Kromfohrländer - Besitzer, oder Besitzerin entschließt sich, seine gesunde ,tolle Hündin soll Mutter werden und beginnt sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Zuerst meldet er seine Hündin zur Körung an und vereinbart mit seinem Tierarzt einen Termin für die Gesundheitsuntersuchung nach Vorgaben des RZV der Kromfohrländer, die kurz vor der Körung gemacht werden muss. Tiere , bei denen nun eine Erbkrankheit festgestellt wird, sind selbstverständlich sofort von der weiteren Zuchtplanung ausgeschlossen.

Die Untersuchung umfasst zunächst einen großen Blutcheck - up mit mehreren zusätzlichen Blutuntersuchungen. Anschließend werden Allgemeinzustand, das Atmungs- und Kreislaufsystem, die Haut und Anhangsorgane, die Augen, die Gliedmaße in Ruhe und Bewegung und das Nervensystem untersucht. Der Besitzer der tollen Hündin, der so alle über eine Untersuchung erkennbare evt. erbliche Erkrankungen ausschließen möchte, freut sich, dass seine Hündin als unauffällig beurteilt worden ist.

Jetzt ist seine tolle, gesunde Hündin zur eigentlichen Körungsveranstaltung zugelassen. Hier wird überprüft, in wieweit der vorgestellte Hund den Rassestandards entspricht. Außerdem werden Wesen und Verhalten mit Menschen und anderen Hunden gleichen und anderen Geschlechts überprüft.

Sind alle diese Untersuchungen und Prüfungen mit positivem Ergebnis verlaufen, gilt der Hund als zuchttauglich.

Als nächstes muss ein Zwingername ausgesucht und beantragt werden. Bevor der zugeteilt wird, kommt der, nach Vorgaben des VDH vom RZV der Kromfohrländer ausgebildete Zuchtwart ins Haus und überprüft, ob die Räumlichkeiten so beschaffen sind, dass ein Wurf genug Platz zur Verfügung hat und ob für die Welpen die Möglichkeit besteht sich draußen auf Naturboden austoben zu können; d.h. eine vom RZV vorgeschriebene Mindestanforderung muss erfüllt sein. Der Besitzer der tollen Hündin denkt an sein Wohnzimmer - Platz genug, mehr als der RZV der Kromfohrländer verlangt. Terrassentür auf und die Welpen sind im Garten. Der Zuchtwart hat nichts auszusetzen.

Jetzt muss noch das Erstzüchterseminar erfolgreich absolviert werden, dann ist das Schlimmste geschafft------ NEIN !!!

Jetzt geht es erst richtig los !!!!! Die Suche nach dem " RICHTIGEN" Deckrüden, der natürlich auch alle Untersuchungen und Prüfungen zur Zuchttauglichkeit absolviert hat.

Welcher Rüde ist aber " richtig" ?

Als erstes ist alles wichtig, was mit der Gesundheit zusammenhängt. Der RZV gibt hier durch die Zuchtlenkungsprogramme genaue Vorgaben.

Bei den Vorfahren darf in den 3 vorherigen Generationen kein gemeinsamer sein.

Bei uns Menschen dürfen Cousin oder Cousine heiraten.

Ein Rüde darf erst mit 3 Jahren zum Decken eingesetzt werden und die Anzahl der Deckeinsätze ist auf 6 begrenzt, wobei innerhalb von 2 Jahren höchstens 3 Deckeinsätze erlaubt sind..

Zum Glück gibt es in unserer Rasse keine rassespezifische Erkrankungen, wie wir sie von vielen anderen Rassen kennen. Einige wenige, der in vielen Rassen vorkommenden Erbkrankheiten können auch in unserer Rasse vorkommen.

Eine Ausbreitung dieser Krankheiten soll durch die Zuchtlenkung verhindert werden.

Ein Beispiel dafür: Jeder reinrassige Kromfohrländer ,aus der Zucht des RZV, besitzt einen Epi-Faktor, der darüber Auskunft gibt, wie groß das Risiko ist, dass dieser Hund die Krankheit Epilepsie vererben kann. Die Epi-Faktoren der Paarungspartner werden multipliziert. und dürfen einen sehr geringen Risikowert Wert nicht übersteigen. Durch diese Maßnahme haben sich die Epilepsiefälle erheblich verringert.

Sollte ein Hund an der sehr selten vorkommenden Cystinurie erkrankt sein, so dürfen seine Eltern, Geschwister und eventuelle Nachkommen nicht in der Zucht bleiben., eine sehr strenge und weit greifender Maßnahme des RZV.

Über alle bei Hunden aus der Reinzucht des RZV vorgekommenen Krankheiten werden Listen geführt, die immer wieder aktualisiert werden. Jeder Besitzer eines Kromis aus RZV-Zucht bekommt alle zwei Jahre einen ausführlichen Fragebogen mit Freiumschlag den er gewissenhaft ausfüllen soll. Die Auswertung dieser Bögen ist sehr kosten –und arbeitsintensive Arbeit, die sich aber lohnt, um die Gesundheit der Rasse zu sichern. Die Ergebnisse dieser Befragung werden umgehend in die Gesundheitslisten für Züchter eingearbeitet.

So hat der Besitzer der tollen Hündin die Möglichkeit, sich zu informieren, ob bei den Vorfahren der Rüden, die nicht zu eng mit seiner Hündin verwandt sind,

Erbkrankheiten vorgekommen sind. Mit Hilfe dieser Informationen, dem Epi-Faktor und der verwandtschaftlichen Nähe wird die Menge der in Frage kommenden Rüden immer kleiner.

Diese Regeln auf uns Menschen übertragen, würde die Geburtenzahl um einiges reduzieren.

Als zweites kommt das Wesen der Rüden zu Tragen. Bei den Körungen

des RZV, die vereinsöffentlich sind, hat sich der zukünftige Züchter schon umgesehen und beobachtet, wie sich die die in Frage kommenden Rüden verhalten.

Erst als dritter Aspekt spielt das Aussehen eine Rolle. Bei den Körungen hat er die Rüden natürlich auch dahingehend begutachtet.

Der Besitzer der tollen Hündin hat unter Beachtung der vier Punkte

Gesundheit- Verwandtschaft- Wesen- Aussehen 4 Rüden gefunden, die er für seine tolle Hündin als passend empfindet.

Und wieder denkt er: Jetzt ist das Schlimmste geschafft---------NEIN !!!!!!!

Er ruft den Besitzer des ersten Rüden an - und bekommt eine Absage – der Rüde ist schon versprochen und hat nach dem nächsten Decken eine Deckpause.

Beim zweiten Rüden gibt es nur eine halbe Zusage, denn die Familie des Deckrüden ist möglicherweise in Urlaub, wenn die Hündin läufig wird.

Endlich, beim dritten Rüden hat er Glück, der Rüde ist auch gerade erst gekört worden und hat alle drei Deckakte noch offen.

Rüde Nr.4 wohnt am anderen Ende von Deutschland – da ist der Weg zu weit, besonders, wenn man nicht weiß, ob die Hündin den Rüden akzeptiert.

Also scheidet dieser Rüde aus.

Es bleibt also nur der Rüde, der noch Neuling ist, und bei dem man nicht weiß, wie bei ihm das Decken klappt. Also muss ein Ersatzrüde her, den der Besitzer der tollen Hündin vom Aussehen her aber nicht als so angemessen für seine Hündin findet.

Er bekommt eine Zusage auch von diesem Rüdenbesitzer.

Jetzt kann er einen Deckantrag stellen.

Im Zuchtausschuss wird entschieden, ob die ausgesuchten Rüden für die Hündin als Paarungspartner in Frage kommen. Der immer, der aktuellen Lage der Rasse im RZV vom Zuchtausschuss angepasste Zuchtlenkungsplan, gibt die Vorgaben für die Kontrolle. Geprüft wird der Verwandtschaftsgrad (keine gemeinsamen Vorfahren in 3 Generationen) und die Gesundheit im verwandtschaftlichen Umfeld von 3 Vorfahrengenerationen von Rüden und Hündin, d.h. besteht das Risiko, dass eine Erbkrankheit auf die Welpen vererbt werden könnte ?

Der Zuchtausschuss entscheidet nicht nur für oder gegen einen Rüden, sondern warnt auch bei der geringsten Unsicherheit.

Der Besitzer der tollen Hündin hat Glück, beide Rüden kommen als Paarungspartner in Frage.

Um die Geschichte etwas abzukürzen: Das Decken klappt wunderbar, beide Hunde sind glücklich. Die Trächtigkeit verläuft ohne Probleme und die süßen Welpen kommen zur Welt - auch ohne Komplikationen.

Der Besitzer der tollen Hündin hat nochmals Glück, die Tierärztin, die gleich nach der Geburt die Welpen untersucht, ist begeistert von der Vitalität der Welpen und dem Zustand der Mutter. Kontrollen durch die ausgebildeten Zuchtwarte des RZV sind in der Aufzuchtzeit ebenfalls jederzeit möglich. In der 5. Woche kommt die Tierärztin wieder, zur ersten Impfung und ist immer noch sehr zufrieden mit Welpen und Hündin. Das ändert sich auch nicht, als sie nach acht Wochen zum Impfen und Chippen kommt. Auch jetzt untersucht sie die Welpen und die Hündin gründlich.

Man meint, das sei der Untersuchungen genug – nein. Jetzt schaltet sich der RZV wieder ein. Der Zuchtwart kommt für dieses Mal zum letzten Mal ins Haus. Er will mit eigenen Augen sehen, was die Tierärztin sagt. Jeder Welpe wird auf Herz und Nieren, sprich Körperbau, soweit es möglich ist Gesundheit, Prägung und Standard untersucht. Außerdem begutachtet der Zuchtwart den Zustand der Hündin und die Zuchtstätte im allgemeinen. Sehr genau wird auch kontrolliert, ob die Impfungen , die vor den schlimmen Seuchen schützen, erfolgt sind und ob die Identität des Welpen zweifelsfrei richtig ist.

Nach all diesen Untersuchungen und Begutachtungen ist es dann vielleicht Ihr Welpe, der die Mutter und den Züchter verlässt, um bei Ihnen ein neues Zuhause zu finden.

Dann sind Sie jetzt gefragt Ihren Teil beizutragen, die Rasse gesund zu erhalten, indem Sie gewissenhaft alle zwei Jahre den Fragebogen ausfüllen.

Ich wünsche Ihnen, liebe zukünftige Kromi-Käufer einen süßen, gesunden, reinrassigen Welpen ( mit der Ahnentafel des RZV u. VDH ), mit dem Sie sehr glücklich werden Wir haben als RZV- Züchter mit Hilfe des RZV der Kromfohrländer viel unternommen , damit der Welpe die besten Grundlagen dafür mitbringt..

Maria Funck

 

 

Mit freundlicher Genehmigung

von Maria Funk 

Zwinger vom Holtener Venn